Wie funktioniert Verdrängung?

Stell dir vor, du hast in dir eine kleine Kiste

Sie hat einen Namen. Sie heißt „Verdrängungskiste“ 😉 .
Es ist toll, dass wir sie haben. Sonst würden wir ja ständig an alles, was wir Schlimmes erlebt haben, denken.

Somit packen wir schlechte Erfahrungen dort hinein. Deckel auf, Doofes rein, Deckel wieder zu. 😉
So geht es weiter. Es passt eine ganze Menge hinein. Sie wächst sogar mit. Wenn sie sich von der Größe einer kleinen Ringschatulle zur Größe eines Winterstiefelkartons von Zalando entwickelt hat, hebt der Inhalt der Kiste immer mal den Deckel ein Stück hoch. Der Inhalt wird für uns sichtbar.
Das wollen wir  nicht, der Körper soll es ja versteckt haben, so dass wir frei leben können.
Also nehmen wir ein Stück von unserer Lebensenergie (einen Finger) und halten damit den Deckel zu.
Die Kiste wächst weiter. Irgendwann ist sie so groß, das ein Herüberschauen kaum noch möglich ist. Sie hat die Größe eines Waschmaschinenkartons, aus dem man tolle Kinderspielhäuser basteln könnte.

Kiste groß
Die EinFingerLebensenergie reicht schon lange nicht mehr um den Deckel sicher verschlossen zu halten. Inzwischen strecken wir beide Arme über den Karton und quetschen den Deckel zu.

Von Außen sieht man die Anstrengung nicht,

auch die Verdrängungskiste ist nicht zu sehen. Sie ist ja  in uns. Wenn also dann jemand sagt: „Na du hast es ja auch schön.
Die Kinder sind ganz gut geraten, dein Mann ist auch ganz nett,
du arbeitest ja auch nur Teilzeit und ein schönes Zuhause hast du auch noch…“  dann denkst du: „Naja, geht so…“ und versuchst an der Kiste vorbei zu schauen.
Oft versteht man es selber nicht. „Wo ist meine ganze Lebensenergie bloß hin???  Sie ist weg…“
Nein das stimmt nicht. Sie hat nur gerade Anderes zu tun.
Sie ist mit dem Deckel zu halten beschäftigt.

Verhalten macht immer Sinn

Für mich ist es so.
Verhalten fällt nicht vom Himmel. Entweder ist es eine geerbte Information oder man hat etwas in seinem Leben wahrgenommen, das mir langfristig die Lebensenergie abzieht.
Um Beides kann man sich kümmern. Man muss nicht aber man kann. Man lebt einfach besser und freier. Wird nicht so stark von den alten Verhaltensmustern dominiert.

Als wir meine Ausbildungszertifizierung in der Familie feierten, fragte mich meine Mutter: „Nicky, muss man nun alles therapieren?“
Ich sagte: „Nein, wenn man damit gut leben kann, braucht man es nicht. Aber man kann.“

Mit meiner heutigen Erfahrung würde ich sagen, man sollte.
Für sich und für die Menschen um sich herum. Immer wieder rutschen Menschen in destruktive Verhaltensmuster, die für sie und die Menschen drum herum schwierig sind.
Alte Muster kommen hoch und brechen sich ihren Weg.
Immer wieder begegnen mir Menschen, deren Leben unbewusst so stark von diesen Leidenswegen bestimmt werden.
Die betroffenen Menschen sind in einer großen Hilflosigkeit.
Den Intellekt dazwischen zu setzen, funktioniert nicht. Der Körper ist stärker.

Somit sage ich immer: Jeder pflegt sich von außen. Gibt sich Mühe mit der Frisur und der Erscheinung. Aber innere Pflege ist auch wichtig. Sonst bricht es sich vielleicht irgendwann Bahn und wir haben es nicht mehr unter Kontrolle.

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