Ankern schwere Ereignisse eigentlich immer?

Tja, eben nicht. Dann wäre es ja leicht.
Dieses oder jenes ist passiert, also ist die Folge jetzt Das und Das… 😉

Für mich ist das TraumaBild:

Wir sind wie ein Haus. Manchmal sitzen wir gemütlich vorm Ofen.
Fenster und Türen schön verriegelt…

Feuer im Kamin

…und dann passiert uns etwas Schlimmes…
Ein Trauma steht vor unserem Haus und bollert gegen die Tür.
Es ruft „Lass mich rein!“  Wir aber sitzen auf unserer Couch und denken….nö….
Eine Weile bleibt das Trauma dort draußen auf der Fußmatte stehen.
Nach und nach heilt es aus, ganz von alleine. Dann verschwindet es.

An anderen Tagen ist das Wetter schön und wir denken, wir könnten ja mal Fenster und Türen öffnen um zu lüften…. und sitzen gemütlich auf unserer Couch.

Offene Tür
Dann plötzlich passiert es. Eine Traumaerfahrung. Sie bleibt gar nicht erst auf der Schwelle stehen sondern geht schnurstracks durch die Tür und setzt sich neben uns…. Puuuuh…
Nach einer Weile sagen wir. „Hey, du bist nun schon eine ganze Weile bei mir.
Du könntest jetzt mal wieder heil werden und gehen.
Ich habe dich bearbeitet, der KopfSchrank ist aufgeräumt.“
Aber das Trauma bleibt einfach gemütlich bei uns sitzen und macht uns uns das Leben schwer.

Somit… manchmal so und manchmal so.
Wenn es aber im Körper geankert hat, erleichtert es das Leben, sich um die Heilung mit effektiven Methoden zu kümmern.
Ansonsten muss man sich in seinem Leben arrangieren.
Es ist wie mit einem Splitter. Stell dir vor, du hast einen Splitter im Unterarm. Du bekommst ihn nicht rausgezogen, er hat sich verkapselt. Bei manchen Bewegungen piekt er, bei manchen auch nicht.
Du wirst versuchen, in Schonhaltungen zu gehen, die schmerzenden Bewegungen  zu vermeiden.
So versuchen wir es mit unseren seelischen Verletzungen auch.
Wir verwalten sie, gehen bestimmten  Situationen aus dem Weg.
Das ist natürlich ein Weg, jedoch ist immer Vorsicht geboten.
Es zieht ständig Lebensenergie ab.
Immer mal wieder bricht die Verletzung nach oben.

Meine ganz persönliche Erfahrung ist, wenn der KörperSchrank aufgeräumt ist, ist der Splitter raus.
Es verbleibt eine Narbe.
Sie schmerzt nicht mehr aber wir können sie noch sehen.
Unsere Geschichten gehören zu uns. Sie haben uns in unserer Persönlichkeit geformt.
Allerdings kann man mit Narben ganz gut leben, mit Splittern eher nicht…

Ich erzähle euch dazu meine eigene Geschichte

Ich hatte mit 11 Jahren einen ziemlich knackigen Missbrauch.
Die ersten Jahre danach ging es noch ganz gut.
Mit 15 bekam ich dann meinen ersten Freund.
Da ging es richtig los. Der Körper ging in die Erinnerung.
Ich wusste, dass mein Freund total lieb war aber mein KörperSchrank war da anderer Meinung. Er erinnerte los.
Damit hab ich mich dann sechs Jahre rumgeschlagen.
Ich hab versucht, es selber in den Griff zu bekommen, war dann in klassischer Psychotherapie.
Der Splitter gab keine Ruhe.
Mit 21 Jahren hatte ich Glück. Eine Kollegin empfahl mir den körpertherapeutischen Weg.
Ich zog den Splitter mit Hilfe eines guten Therapeuten.
Seit diesem Zeitpunkt wollte ich diese Berufung arbeiten.

Es war für mich wie Nachhausekommen

Ich bewarb mich bei dem (meiner Meinung nach  😉 )  besten Institut
in Deutschland. https://www.jipz.de/
Mir wurde gesagt: “Mit Anfang 20 wird man doch keine Therapeutin…“
Ahhh ok. Ich machte mich daran, schnell älter zu werden.
Es ist mir gelungen. 😉
Mit Anfang 30 bewarb ich mich wieder. Inzwischen hatte sich die Methode durch den jetzigen Ausbilder noch sehr viel weiter entwickelt. Es wurde immer besser.
Meine Aubildungszeit war großartig für mich. In der Ausbildung lernte ich dann noch das systemische Aufstellen kennen.
Auch diese Methode faszinierte mich total. Ich suchte bei mir in der Umgebung nach einem guten Aufsteller, bei dem ich immer mal zu den offenen Abenden gehen konnte, fand aber niemanden.
Somit entschied ich, diese Fortbildung dran zu hängen und nun arbeite ich schon viele Jahre mit diesen beiden wunderbaren Methoden in meiner Praxis.
Jeden Tag bin ich dankbar, dass diese Schätze in mein Leben kamen.

Vor sechs Jahren bin ich in den Ort meiner Kindheit zurückgezogen.
Wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe, gehe ich oft an dem Platz vorbei, wo der Missbrauch passierte.
Ich sehe hin und habe keinerlei emotionale Bindung drum.
Es macht gar nichts mehr mit mir.
Der Splitter ist raus. Die Narbe schmerzt nicht.
Aber ich bin die, die ich bin. Mit all meinen Geschichten.
Das macht mich aus.
Klärung setzt Ressourcen frei. Ich habe meine Berufung über meine Heilung gefunden.
Für mich ist es so: Entweder sind die schweren Geschichten unseres Lebens immer wieder unsere Stolpersteine oder sie werden zu unseren Ressourcen.

Meine Resume

Ich habe gleich nach der Eröffnung des Blogs eine ziemlich unfreundliche Nachricht bekommen, warum ich die Lösung dieses Thema`s nicht im ersten Text mitgeliefert habe.
Nun antworte ich darauf. Erfahrungen, die wir im Körper machen, müssen über den Körper wieder raus. Das ist meine Meinung.
Ein Baby wird auch nicht aus dem Bauch der Mutter rausgequatscht.
Heilung ist auf einem Blog nicht möglich.
Allerdings ist es mir wichtig, dir aufzuzeigen, dass es Möglichkeiten gibt, seelische Themen nachhaltig zu klären, so dass Entlastung ins Leben kommen kann.
Ich werde an dieser Stelle ein paar Tipps geben können, die dir, so hoffe ich, Wege aufzeigen, Ideen eröffnen, Erkenntnisse wachsen lassen.
Alles Andere geht nur auf deinem ganz persönlichen Heilungsweg.
Splitter bekommt man nicht übers Internet gezogen.
Wende dich an einen guten Therapeuten deines Vertrauens.
Wenn du mich brauchst, kannst du mich anschreiben.

Deine Nicky

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